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Manuelle Lymphdrainage (MLD)

(Komplexe Physikalische Entstauungstherapie )
Die MLD unterstützt die Pumpfunktion des Lymphgefäßsystems bei erhöhtem Aufkommen von Lymphflüssigkeit oder bei einer eingeschränkten Funktion des Lymphsystems im Körper.
Dabei werden spezielle Handgriffe des Therapeuten angewendet.
Durch rhythmische, kreisende und pumpende Bewegungen der Handflächen wird die angestaute Flüssigkeit in Richtung der zuständigen Lymphknotenstationen abtransportiert.
Die Atmung und die zusätzlichen Anregung benachbarter Lymphknoten kann unterstützend eine Sogwirkung erzielen, die den Abtransport der Gewebsflüssigkeit noch begünstigt.

Das Lymphsystem erfüllt viele wichtige Funktionen für den Organismus.
Die Lymphgefäße transportieren täglich bis zu 2 Liter Zwischenzellflüssigkeit ab. Mit dieser sogenannten Lymphe werden Schlacken, abgestorbene Zellen und auch größere Eiweißkörper abgeleitet. Das Eiweiß wird über größere Lymphgefäße in das Venensystem zurückgeführt, während Schlackenstoffe, Bakterien und Zellreste in den Lymphknoten durch dort gebildete Zellen (Lymphozyten) vernichtet werden.
Hinzu kommt die Weiterleitung von Nahrungsfetten und Vitaminen.

Lymphödeme werden im Volksmund oft als „Wasser“ bezeichnet.
Sie unterscheiden sich in Ausdehnung, Lokalisation und Art der Ausprägung. Von der Herkunft unterscheidet man zwischen primärem und sekundärem Lymphödem. Das Primäre entsteht durch eine Fehlbildung im Lymphsystem. Die Ursache sekundärer Lymphödeme ist vielfältig, z. B. als Folge von Verletzungen, bösartigen Erkrankungen, Hautentzündungen (Wundrose), Insektenstichen und nach chirurgischen Eingriffen sowie in Verbindung mit chronischen Erkrankungen der Venen. Begünstigt werden Ödeme durch Übergewicht und mangelnde Bewegung. Ein Lymphödem kann anhand der Krankengeschichte und der klinischen Untersuchung relativ präzise diagnostiziert werden. Eine einfache Methode entstehende Ödeme selbst zu erkennen besteht darin, mit dem Daumen ca.10 Sekunden lang das betroffene Gewebe einzudrücken. Wenn die dadurch hervorgerufene Hautdelle nicht sofort nach Beendigung des Drucks wieder verschwindet, deutet das auf ein Ödem hin.
Als weitere diagnostische Mittel stehen dem Arzt darüber hinaus die Lymphszintigraphie oder die Lymphographie zur Verfügung.